Das GGE ist Erasmus+Schule und veranstaltet einen marathonverdächtigen Europaparcours mit Stationen in Polen, Spanien und Ungarn, belebt alte Schulpartnerschaften wieder und begründet neue.
Zbyszek Drobek verteilt polnische Süßigkeiten im Lehrerzimmer, spanische Schüler/innen besuchen den Fachunterricht und ungarisch hört man nicht nur auf dem Pausenhof, sondern in der Austauschwoche auch im Europapark, an der Quelle von Donau und Breg und in der Freiburger Altstadt – überall ist das vielfältige Europa derzeit am Goethe und in der Regio zu hören und zu sehen: „Wir sind Erasmus+Schule!“, so die Englischlehrerin Christiane Harzer, neben dem Geschichtslehrer Uwe Becker, die Hauptimpulsgeberin für die innereuropäische Zusammenarbeit zwischen den Schulen in Spanien, Polen und Ungarn. Das Programm erfreut vor allem die Neuntklässler, denn diese durften nicht nur Schüler/innen aus den genannten Ländern am Goethe in der Woche vom 6.-11. April begrüßen, sondern auch in den Wochen zuvor, zusammen mit dem Schulleiter Herrn Dr. Schmidt (Spanien) und seinem Stellvertreter Herrn Maurer (Polen), die Partnerländer besuchen.
„Das Collegium Gostomianum in Sandomierz, der Partnerstadt Emmendingens in Polen, hat schon seit 1997 eine offizielle Schulpartnerschaft mit dem Goethe-Gymnasium und jetzt endlich war es nach der Coronapandemie wieder möglich die Partnerschaft wiederzubeleben“, so Zbyszek Drobek, der polnische Begleitlehrer, in bestem Deutsch. Es ist nicht sein erstes Mal am Goethe und man merkt, dass ihm der internationale Austausch sehr am Herzen liegt. Die IES Julian Marias in Valladolid (Spanien) ist erst seit dem diesjährigen Austausch, zu dem Dr. Ulrich Schmidt extra zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mitfuhr, Partnerschule des GGE und erfreut sich als Schüleraustauschziel natürlich großer Beliebtheit unter den Schülerinnen und Schülern. Die jetzigen Achtklässler hoffen natürlich auch im nächsten Jahr auf die Bootstour auf dem Canal de Castillia, den Besuch des Columbus- Museums und des Meteorologischen Zentrums in Valladolid und hoffentlich auch die Führung durch das berühmte Bernabeu-Stadion in Madrid mitmachen zu dürfen.
Die Klammer für alle Aktivitäten in den Erasmus+Wochen bildet, da auch das Lernen natürlich nicht zu kurz kommen soll, übrigens das Thema Wasser, ein Thema, das zu uns als Naturparkschule gut passt. So wird natürlich der Brettenbach hinter dem Schulgelände, unter Anleitung des Chemielehrers Stefano Marino, von den Schülerinnen und Schülern zur Bestimmung der Wasserqualität genutzt. „Water, water, everywhere“, so heißt das Projekt, das durch die großzügige Finanzierung durch die Europäische Union ermöglicht wurde und in Zeiten wie diesen, in denen die Nationalisten in Europa und weltweit immer mehr an Zustimmung gewinnen, immer bedeutender wird. Das grenzübergreifende Verständnis füreinander und das kooperative Miteinander zu fördern, ist Kernaufgabe des Erasmus+Projekts, und dies wird gerade für Deutschland immer besonders wichtig bleiben, da unsere Gesellschaft ja schmerzlichst erfahren hat, wozu übersteigerter Nationalismus führen kann. Und auch Probleme wie der Klimawandel sind sowieso im nationalen Alleingang nicht zu lösen, das diskutieren auch die internationalen Schüler/innengruppen und erfahren natürlich die Auswirkungen direkt vor Ort, beispielsweise Extremwetterlagen: Starke Trockenheit einerseits, in Valladolid in den Flüssen Duergo, Pisuerga und dem Canal of Castillia. Genauso in Sandomierz in der Weichsel und in Emmendingen seit einigen Jahren verstärkt in der Elz und auch am Brettenbach und dann heftige Überschwemmungen, derzeit gerade in Spanien andererseits. So soll das Projekt auch die Schüler/innen nachhaltig dafür sensibilisieren, dass der Klimawandel real ist und auch keine Desinformation und Diskreditierung der Wissenschaft oder ein Vogel-Strauß-Prinzip darüber hinweghilft. Gerade das Erasmus+Projekt möchte das Gegenteil, den Blick über den Tellerrand fördern, motivieren zum Mutigsein, dem Fremden und Neuen neugierig zu begegnen und zu zeigen wie viel Spaß das interkulturelle Miteinander machen und den Schulalltag beleben kann, nicht nur, aber auch mit polnischen Süßigkeiten. Auf ein Wiederschmecken, -hören und -sehen im nächsten Jahr. Die Achtklässler stehen schon in den Startblöcken.

