Große Namen, bedeutende Persönlichkeiten und schillernde Stars gehen im Goethe-Gymnasium aus und ein. Hat die Schule eine weitere Auszeichnung erhalten? Wurde sie für das Casting eines Hollywoodfilms ausgewählt? Bilden sich die I EM Music-Stars am GGE fort? Nein, vor vollem Haus führen das Junge Theater und der Unterstufenchor unter der bewährten Leitung von Norma Hambrecht und Berthold Braitsch das Krimi-Musical „Prominenz an der Elz“ von Alexa Thiesmeyer auf. 24 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-7 spielten mit und 50 weitere ergänzten mit ihren Gesangstimmen und Instrumenten die Lieder und Songs des Musicals.
Auf der Bühne ging es mitunter trubelig zu. Und das war kein Wunder: Erscheinen doch wegen eines drohenden Gewitters neben der berühmten Schlagersängerin Helene Glitter (Rosalie Weiler) und ihrer Familie weitere illustre Gäste im Hotel an der Elz und stellen die Geduld der um ihren guten Ruf fürchtenden Hoteldirektorin Frau Schmitz (Emma Hoppe) gehörig auf die Probe.
Die lange Gästeliste ist kunterbunt gemischt: Helene Glitter reist als berühmte und exaltierte Schlagersängerin mit ihrem sie leidig aushaltenden und hungrigen Manager Helmut (Max Aberle) und mit ihrer gelangweilten Tochter Sandy (Sarah Schuhmacher) an.
Das punk-rockige Paar Jacki und Kessi (Samuel Stumpf und Ava Ginsberg), das sich aufbrausend revoluzzerisch gegen das Establishment auflehnt, steht dabei dem schwerhörigen Seniorenpaar Hörundzu (witzig verwechselnd: Sophia Saiden und Samuel Roling) gegenüber, das seinen „nicht mehr zählbaren“ Hochzeitstag feiern möchte. Die Runde wird ergänzt durch das sparsame, aber rücksichtslose Ehepaar Stadlober (anmaßend: Frieda Fausten und Jule Eißing) mit seinen stinkenden, nassen Handtüchern und durch die beiden fordernden Teenager Bibi und Tina (frech: Ajsa Musanovic und Vilja Gerner). Als adelige Krönung erscheint Baronin von der Hochburg (vornehm-arrogant: Lara Linden), unterstützt von ihrer Sekretärin Beata (unterwürfig: Silja Krippeit) einen Tag vor ihrer geplanten Ankunft, so dass es im Hotel eng wird.
All diese Gäste werden bedient von verschiedenen Bediensteten des Hotels, die sich mehr oder eher weniger Mühe im Umgang mit den Gästen geben (bemüht mit Verantwortung: Ella Huber, laaangsam: Svea Späth und pragmatisch-gelassen: Sonja Falk).
Und – natürlich bei einem Krimi – kommen noch zwei Polizisten hinzu (resolut: Kommissarin Bond: Clara Bigirimana und Clara de Moraes als überforderter Polizist Theo), um die Unsicherheit der Anwesenden noch zu verstärken, die sich zunächst nicht sicher sind, ob es sich bei den Herren nicht doch um Mafiosi handelt.
Als bei einem Stromausfall die wertvollen Perlen der Opernsängerin verschwinden, nimmt die Handlung an Fahrt auf: Wo sind die Perlen hin, wurden sie gestohlen?
Bis zum überraschenden Fund der Perlen durch den Bettler Ole (entlarvend: Linde Sladek) werden allerdings die einzig vermeintlichen Prominente im Saal, Baronin von der Hochburg und ihre Assistentin, als wirkliche Bankräuberinnen mit Unterstützung des Polizeipräsidenten (ein wahrer Fan: Finley Paasch) enttarnt und abgeführt, unter ständigem Drängen der Journalistin (schlagfertig: Barbra Ann) nach reißerischen Schlagzeilen.
Ohne dass die unzuverlässige Elektrik durch die mutigen und angestrengten Handwerker (tapfer gegen den Fachkräftemangel: Jamien Kenk und Samuel Roling) repariert wird, endet schließlich der Krimi-Reigen im Blitzlicht des Gewitters.
Für große Lacher sorgten die schrägen Charaktere, die von Norma Hambrecht passend zugeschrieben und von den Mitwirkenden gelungen übertrieben inszeniert und umgesetzt wurden.
Zwischen den Szenen sorgte der Unterstufenchor mit bekannten Hits wie „Satellite“ von Lena über Andreas Bouranis „Auf uns“, „Summer dreaming“ von Kate Yanai, „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Dschungelbuch, „Alles nur geklaut“ und „Ich wär so gerne Millionär“ von Den Prinzen bis hin zur Pink-Panther-Melodie von Henry Mancini und dem abschließenden „Schokolade“ von „Deine Freunde“ sowohl für die passende Einführung der Charakterfiguren als auch für die gelungene Untermalung und greifbare Spannung.
Unterstützt wurden der Unterstufenchor dabei vom virtuos spielenden Unterstufenorchester unter der Leitung von Andreas Fischer und Berthold Braitsch am Klavier.
Für die nötige Licht- und Tontechnik sorgten Elias Laibach und Mia Dehne. Wenig zu tun hatten die beiden Souffleusen Cora Ehrmann und Magdalena Ott.
Das großartige Engagement aller Mitwirkenden, die lebendige Inszenierung und die fröhliche Atmosphäre wurden zu Recht mit viel Beifall des zahlreich erschienen Publikums und mit Schokolade vom stellvertretenden Schulleiter Christian Maurer belohnt.
Text: Nicole Steinbach
Fotos: Nicole Steinbach